Wie war das BUV Fachforum 2022?
Ein Branchentreffen mit Tiefe, Expertise und ehrlichem Austausch
Dieses Jahr hatten wir rund 40 Versicherungsvermittler (überwiegend Versicherungsmakler und einen Honorarberater), einen Versicherungsberater für Leistungsfälle und rund 10 verschiedene hochrangige Vertreter diverser Versicherungsgesellschaften dabei.
Von den Versicherungsgesellschaften nahmen zum Beispiel der Risikoprüfer Oliver Göttlein von der Alte Leipziger, Sandra John, als Bereichsleiterin der Risiko- und Leistungsprüfung bei der LV1871, Roland Aue aus dem Bereich Leistung und Heinz Müller aus der Risikoprüfung von der Nürnberger, sowie Michael Kowol, Abteilungsleiter Leistung- und Risikoprüfung von der Basler teil.
Von der Bayerischen waren außerdem der Leiter des Maklervertriebs, Maximilian Buddecke, der Leiter der Leistungsprüfung, Michael Strencioch, und Kristine Rößler aus dem Produktmanagement mit dabei.
Neben der Möglichkeit des gegenseitigen Austausches und den vielen konstruktiven Diskussionen gab es auch einige fachliche Vorträge und Workshops.
Volles Programm am ersten Tag
Maximilian Buddecke erzählte etwas zur Digitalisierung und modernen Aufstellung eines Maklerbüros. Wie können Versicherungsmakler besser und bedarfsgerechter auf ihre Kunden eingehen und wie kann das Maklerunternehmen fit für die Zukunft gemacht werden.
Aus meiner Sicht ein sehr zentrales und wichtiges Thema, denn wir haben ein großes Nachwuchsproblem in der Branche.
Im Anschluss folgten wichtige und interessante Einblicke in das Thema Dienstunfähigkeit (DU-Versicherung) und die dazugehörige Rechtsprechung zum Thema Teil-Dienstunfähigkeit und spezielle Dienstunfähigkeit bei uniformierten Beamten. Durch dieses Thema führte Kai Stecker, der sich als Versicherungsmakler auf die BU von Beamten spezialisiert hat.
Im letzten Teil von Tag 1 durfte ich etwas über die Grundfähigkeitsversicherung erzählen. Was ist das eigentlich und wie unterscheiden sich Berufsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherung voneinander?
Außerdem haben wir uns die verschiedenen Fähigkeiten angesehen und darüber diskutiert, was die Versicherer in diesem relativ neuen Versicherungsprodukt tun können, um die Leistungsauslöser noch klarer zu formulieren, damit die Nachweise im Leistungsfall standardisiert werden können.
Das Finale von Tag 1 war die Podiumsdiskussion
Im Anschluss gab es dann noch eine große Podiumsdiskussion, bei der die Teilnehmer ihre Fragen loswerden konnten und die Leistungs- und Risikoprüfer der Versicherungsgesellschaften sowie Heike Sontow vom Rückversicherer ihre fundierten Antworten liefern konnten.
Besonders spannend fand ich dabei die Diskussion, ob es tatsächlich einen Unterschied zwischen dem Kräfteverfall und dem mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall gibt. Hier war die Mehrzahl der Leistungsprüfer anderer Ansicht als ich, dass bei dynamischer Weiterentwicklung der Technologien in der Arbeitswelt mehr Leistungsfälle aufgrund eines kognitiven Kräfteverfalls auf die Branche zukommen.
Allerdings gab es auch Zuspruch für meine These. Und das Hauptargument gegen meine Vermutung war, dass es bis jetzt noch keine derartigen Fälle gegeben hat. Und genau das sehe ich auch als meine Aufgabe als Versicherungsmakler: versuchen einzuschätzen, was in der Zukunft passieren könnte und dies bedarfsgerecht für meine Kundinnen und Kunden abzusichern.
Lassen wir uns also überraschen. Und egal wie es kommt, Sie sind bei mir immer auf der sicheren Seite 😉
Eine weitere sehr spannende Frage war die, was denn passieren könnte bzw. müsste, damit die AU-Klausel aus der Berufsunfähigkeitsversicherung bezahlen muss, weil die versicherte Person über 6 Monate arbeitsunfähig krankgeschrieben ist und nicht gleichzeitig auch (absehbar) eine Berufsunfähigkeit vorliegt.
Auch hierbei gab es spannende und lehrreiche Fälle, direkt aus den Leistungsprüfungen der Versicherungen.
Abends ging es dann in gemütlicher Atmosphäre Essen und Trinken, um sich untereinander auszutauschen und über die unterschiedlichen Ansätze und Geschäftsmodelle zu diskutieren oder mit den Leistungs- und Risikoprüfern der Versicherungen ins Gespräch zu gehen. Was geht bei den Versicherern besser? Wo drückt der Schuh? Und was können auch die Versicherungsmakler tun, um die Qualität der Risikovoranfragen und Anträge zu verbessern, damit es im Leistungsfall schnell zur gewünschten Auszahlung der BU-Rente kommt?