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Wie gut ist die neue Berufsunfähigkeitsversicherung der Helvetia?

    “Helvetia Berufsunfähigkeitsversicherung?” fragen Sie sich jetzt vielleicht. Das könnte daran liegen, dass der Schweizer Versicherer sogar unter Versicherungsmaklern in der BU-Versicherung nicht zu den bekanntesten Anbietern gehört.
    Da die Helvetia allerdings angekündigt hat, dass Sie mit ihrem neuen BU-Tarif leistungsmäßig ganz weit oben mitspielen wollen, habe ich mir spontan gedacht, dass ich einen Beitrag dazu verfasse.

    Helvetia Berufsunfähigkeitsversicherung?” fragen Sie sich jetzt vielleicht. Das könnte daran liegen, dass der Schweizer Versicherer sogar unter Versicherungsmaklern in der BU-Versicherung nicht zu den bekanntesten Anbietern gehört.

     

    Da die Helvetia allerdings angekündigt hat, dass Sie mit ihrem neuen BU-Tarif leistungsmäßig ganz weit oben mitspielen wollen, habe ich mir spontan gedacht, dass ich einen Beitrag dazu verfasse.

     

    In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zu der Bedienungsqualität und wir gucken uns auch die Möglichkeit einer fondsgebundenen Berufsunfähigkeitspolice an.

    Wie gut sind die Versicherungsbedingungen der Helvetia BU im Allgemeinen?

    Ein solides Bedingungswerk mit kundenfreundlichen Regelungen

    Wenn ich mir die allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) anschaue, dann prüfe ich zuerst einmal, ob alle BU-Profi MUST HAVES erfüllt sind. Darunter fallen Punkte wie zum Beispiel, ob auf die abstrakte Verweisung in der Berufsunfähigkeitsversicherung verzichtet wird und wie die Regelungen zur konkreten Verweisung gestaltet sind.

    Hier gibt es schon einmal “grünes Licht” für die BU aus dem Hause Helvetia. Auf die abstrakte Verweisung wird verzichtet und konkret verwiesen werden können Sie nur dann, wenn Sie während einer Berufsunfähigkeit tatsächlich einen anderen Beruf ausüben und dort mehr als 80 % von dem verdienen, was Sie vor Eintritt Ihrer Berufsunfähigkeit Brutto pro Jahr bekommen haben.

    Der Verzicht auf die abstrakte Verweisung in der BU gilt darüber hinaus auch bei Ausscheiden aus dem Berufsleben (z.B. wegen Elternzeit, Weltreise oder aus sonstigen Gründen) ohne zeitliche Begrenzung.

    Auch auf die Pflicht zur Umorganisation für Angestellte mit Weisungs- oder Leitungsfunktion wird komplett verzichtet.

    Wichtig ist ebenfalls, dass Sie als Versicherungsnehmer im Leistungsfall keine Meldepflicht gegenüber der Versicherung haben, wenn es Ihnen gesundheitlich besser geht, dass der Versicherer auf sein Kündigungsrecht nach §19 VVG bei unverschuldeten Falschangaben verzichtet und der Versicherungsschutz weltweit besteht und noch ein paar weitere Punkte.

    Helvetia BU – keine gute Arztanordnungsklausel

    Kritischer Schwachpunkt in den sonst soliden Bedingungen

    Die BU-Versicherung der Helvetia scheitert aus meiner Sicht an einem sehr wichtigen Punkt: bei der Arztanordnungsklausel.

    Positiv ist bei der Helvetia Berufsunfähigkeitsversicherun ist, dass operative Behandlungen keine Voraussetzung für die Zahlung der BU-Leistung sind. Zum Beispiel ist das dann wichtig, wenn die Behandlungszeit Ihres Bandscheibenvorfalls, der zur Berufsunfähigkeit führt, mittels OP deutlich kürzer ist als durch eine rein konservative Behandlung. Allerdings ist die übrige Klausel zu unklar!

     

    Der Versicherer spricht von ärztlichen Vorschlägen (die übrigens nicht mit Empfehlungen gleichzusetzen sind) und verwendet in diesem Kontext das Wort Maßnahmen, die wiederum sehr breit gefächert sein können.

     

    Am Beispiel der Berufsunfähigkeitsversicherung der Nürnberger können Sie sehen, dass es deutlich besser geht.

    Das Wort „Maßnahmen“ suchen Sie hierbei vergeblich. Zudem geht es um “einfache Empfehlungen” und diese müssten “sichere Aussicht auf Verbesserung des Gesundheitszustandes bieten”.

     

    Im Gesamtkontext bietet die Klausel der Helvetia Berufsunfähigkeitsversicherung aus meiner Sicht zu viel Spielraum für Interpretationen. Dass das viel besser geht, zeigen neben der Nürnberger auch andere BU Versicherer, wie zum Beispiel die LV1871, die Baloise (vielen noch als Basler bekannt), die Alte Leipziger oder der HDI.

    Nicht alle BU-Profi MUST HAVES erfüllt!

    Ein fehlender Baustein kann den gesamten Schutz entwerten

    Meine Kundinnen und Kunden wissen (und bestätigen das auch in den Beratungen), dass die MUST Haves so heißen, weil sie elementar für den Versicherungsschutz im Fall einer Berufsunfähigkeit sind. Zwar ist die Arztanordnungsklausel das einzige Kriterium, dass zum Erfüllen aller MUST HAVES fehlt, aber wenn beim Auto auch “nur” das Lenkrad fehlt, haben Sie auch ein Problem.

    Für wen eignen sich die Versicherungsbedingungen der Helvetia BU-Versicherung?

    Beitragsdynamik, Zielgruppen-Tauglichkeit und Tarifgrenzen im Check

    Wir gehen gleich noch einmal auf die Unterschiede zwischen der klassischen SBU und der fondsgebundenen Variante “Clever Protect” in Sachen Kalkulation ein.

    Neben der Beitragskalkulation unterscheiden sich die beiden BU-Tarife zusätzlich auch darin, dass die Arbeitsunfähigkeitsklausel lediglich im Modell Clever Protect optional wählbar ist.

    Ansonsten sind Besonderheiten in den Bedingungen der Helvetia Berufsunfähigkeitsversicherung eher Mangelware. So gibt es zum Beispiel keine Teilzeitklausel und die Infektionsklausel richtet sich ausschließlich an medizinisches und pflegerisches Personal (z.B. Ärztinnen und Krankenpfleger) und setzt zudem ein vollständiges Tätigkeitsverbot voraus.

    Auch die BU-Absicherung für Schüler, Studierende und Azubis ist im Vergleich zu anderen Versicherungen wie der LV1871, der Baloise, der Bayerischen oder der Nürnberger eher schlecht.

    Um einen Inflationsausgleich der vereinbarten Berufsunfähigkeitsrente über die nächsten Jahre sicherzustellen, empfiehlt es sich, eine Beitragsdynamik in die BU Versicherung einzuschließen.

    Diese ist pauschal mit 3 % möglich und läuft bis fünf Jahre vor Ablauf der Versicherungsdauer. Bis dahin gibt es wenig zu meckern. Allerdings ist die Höhe der Dynamik auf 150 % der Rente zu Vertragsbeginn der Versicherung begrenzt. Liegt diese Summe unter 2.500,- Euro im Monat, kann wenigstens bis dahin erhöht werden.

    Bei einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren der Berufsunfähigkeitsversicherung ist dies dann allerdings maximal einigermaßen ok, wenn Sie diesen Vertrag im Rahmen einer Zwei-Vertrags-Lösung haben und mit 1.000,- Euro Berufsunfähigkeitsrente starten. Sonst ist diese Limitierung zu hart.

    Das Gleiche gilt auch für die Nachversicherungsgarantien. Auch diese sind bei der Helvetia deutlich zu schwach, um in gut verdienenden Berufen wie zum Beispiel Ärzten, Architekten, Unternehmensberatern, IT-Consultants, Juristen, Produktmanagern, Aktuaren und vergleichbare Berufe ausreichend abgesichert zu sein.

    So kann die zu Beginn vereinbarte Rentenhöhe insgesamt maximal um 1.000,- Euro erhöht werden. Um hiervon den maximalen Effekt nutzen zu können, sollten Sie als Versicherungsnehmer wenigstens mit einer möglichst hohen Rente starten, was sich wiederum mit den Einschränkungen der Beitragsdynamik beißt.

    Besonderheit: die Helvetia Clever Protect BU

    Fondsgebundene BU mit Auszeichnungen – aber mit Besonderheiten

    Ein Alleinstellungsmerkmal, das die Schweizer gerne “ins Schaufenster stellen”, ist der Tarif Clever Protect.

    Immerhin hat dieser BU-Tarif auch den “Innovationspreis der Assekuranz in Gold” für das Produktdesign im September 2021 erhalten. Verliehen vom Versicherungsmagazin und Morgen&Morgen.

    Und auch ASCORE zeichnete dieses BU als Tarif des Monats im Oktober 2021 aus.

    Hört sich also spannend an, gucken wir doch einmal, worum es sich dabei genau handelt.

    Normalerweise orientiert sich die Beitragskalkulation einer Berufsunfähigkeitsversicherung an der klassischen Kalkulation mit Tarifbeiträgen und Zahlbeiträgen. Wobei sich der zu zahlende Beitrag zwar verändern kann, insgesamt das Risiko für ausufernde Beiträge jedoch stark begrenzt ist.

    Die Helvetia baut neben der klassischen Kalkulation mit Netto- und Bruttobeiträgen mit dem Tarif Clever Protect BU auf eine fondsgebundene Kalkulation bei der Berufsunfähigkeitsversicherung.

    Wie funktioniert eine fondsgebundene Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Einblick in das Finanzierungsmodell des Clever Protect Tarifs

    Das Risiko einer Berufsunfähigkeit hängt stark vom jeweiligen Alter ab. Mit 20 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit noch sehr gering, dass Sie Ihre Leistung bei der Versicherung in Anspruch nehmen müssen. Je älter Sie werden, desto mehr steigt das Risiko für eine Berufsunfähigkeit an.

    Damit müsste der BU-Beitrag eigentlich in jungen Jahren günstiger sein, als mit zunehmendem Alter. Bei der “klassischen” Berufsunfähigkeitsabsicherung nimmt der Versicherer einen Mischbeitrag von seinen Kunden und legt das zu viel gezahlte Geld als Deckungsrückstellung an. Diese Rückstellung wird dann verbraucht, wenn Ihr gezahlter Beitrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung günstiger ist, als er eigentlich sein müsste.

    Im Tarif Clever Protect greift die Helvetia nicht auf die konventionellen Deckungsrückstellungen zurück, sondern hinterlegt ein Portfolio aus Investmentfonds. Sofern diese mit mindestens 5,5 % pro Jahr steigen, bleibt Ihr zu zahlender BU-Beitrag über die gesamte Laufzeit konstant. Um dieses Ziel zu erreichen, können Sie aus einem von drei Anlageportfolios wählen:

    Gemischte Anlagestrategien von der Helvetia

    Drei Portfolios für unterschiedliche Rendite-Risiko-Profile

    Anlage in ein ETF-Portfolio

    Kostengünstige Fondsbasis als Teil der Clever Protect Kalkulation

    Und ein Portfolio an nachhaltigen Investmentfonds

    Grüne Kapitalanlage für zukunftsbewusste Versicherte

    Wie wirkt sich die Helvetia Clever Protect BU preislich aus?

    Günstigere Beiträge mit Potenzial auf Rückzahlung

    Eben habe ich ja bereits geschrieben, dass die Kalkulation von einem jährlichen Gewinn der Investmentfonds von 5,5 % ausgeht, damit die Beiträge zur Versicherung über die gesamte Laufzeit stabil bleiben.

    Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass diese BU-Beiträge außerdem noch deutlich günstiger sind, als bei der klassisch kalkulierten BU der Helvetia.

    Sollten die Fonds besser performen als mit den angenommenen 5,5 %, kann es sogar sein, dass nach Ablauf der Versicherung noch ein Vertragsguthaben an Sie als Versicherungsnehmer ausgezahlt wird. Von der Idee her also eine Art “BU mit Geld-zurück-Garantie”.

    Dazu ein paar Beispiele im Preisvergleich

    Wie sich Clever Protect gegenüber Mitbewerbern und der SBU schlägt
     

    Die Qualitätsingenieurin

    Eine Qualitätsingenieurin, die sich im Alter von 28 Jahren für eine BU entscheidet, muss beim normalen Tarif der Helvetia einen Nettobeitrag von 96,66 Euro (Tarifbeitrag 161,16 Euro) für 2.000,- Euro Berufsunfähigkeitsrente aufbringen. In der BU Clever Protect würde sie hingegen nur 61,79 Euro bezahlen müssen.

    Im Marktvergleich dazu beträgt der zu zahlende Beitrag für diese Kundin bei der Nürnberger 67,54 Euro im Monat, bei der Baloise 64,86 Euro oder bei der Hannoversche knappe 60,- Euro im Monat. Allerdings sind diese drei Anbieter für Berufsunfähigkeitsversicherungen von den Versicherungsbedingungen deutlich besser im Vergleich zu den Schweizern.

    Die wissenschaftliche Mitarbeiterin

    Ein anderes Beispiel ist eine 29-jährige wissenschaftliche Mitarbeiterin.

    Für 2.400,- Euro Berufsunfähigkeitsrente bis zum 67. Lebensjahr verlangt Die Bayerische einen BU-Beitrag von 74,18 Euro, die LV1871 94,89 Euro und der Volkswohl Bund 86,54 Euro im Monat.

    Demgegenüber steht ein stolzer Monatsbeitrag von 115,17 Euro (Tarifbeitrag 192,- Euro) bei der Helvetia SBU.

    Bei 5,5 % jährlicher Fondsentwicklung im Tarif Clever Protect sind es dann nur 74,39 Euro monatlich.

    Ähnlich wie im Beispiel der Qualitätsingenieurin schneiden die drei Mitbewerber im Vergleich der Versicherungsbedingungen besser ab.

    Der Betriebsleiter

    Ein Betriebsleiter im Alter von 39 Jahren, mit akademischem Abschluss und Leitungsfunktion für mehrere Mitarbeiter muss für eine Berufsunfähigkeitsrente von 2.500,- Euro bei der Alte Leipziger einen Beitrag von 95,37 Euro im Monat, bei der Baloise von 94,07 Euro und bei der Nürnberger von 98,31 Euro bezahlen.

    Auch in diesem Beispiel ist der SBU-Tarif der Schweizer mit einem zu zahlenden Beitrag von 119,65 Euro erheblich teurer als die vergleichsweise besseren Tarife der Konkurrenz.

    Der Clever Protect hingegen kommt aufgrund des höheren Eintrittsalters von 39 Jahren ebenfalls preislich nicht gut weg. Mit 118,83 Euro ist die Prämie fast genauso hoch wie im klassischen Tarif.

    Was passiert, wenn die Fonds keine 5,5 % erwirtschaften?

    Unterschätzte Risiken bei fondsgebundenen Versicherungen

    Der Versicherer spricht selbstverständlich lieber über die schönen Dinge der Investmentfonds. Und natürlich wissen Investment-affine Menschen, dass ein jährlicher Gewinn von 5,5 % im langen Durchschnitt durchaus realistisch für Aktienfonds sein kann.

    Es kann aber eben auch anders laufen. Und an dieser Stelle möchte ich mich bei den Kollegen der Finanzberatung Bierl bedanken, die auf einen solchen Fall gestoßen sind (den Vertrag selbst haben sie jedoch nicht vermittelt).

    Ein Neukunde der Bierls hat mit der Schwere Krankheiten Versicherung von der Gothaer ein, in der Kalkulation, vergleichbares Produkt gekauft und bekommt nun dieses Schreiben.

    Wenn die Entscheidung für einen fondsgebundenen Tarif nun ausgerechnet der günstigere Beitrag ist, tut es besonders weh einen höheren Beitrag oder eine recht knackige Einmalzahlung zru Versicherung leisten zu müssen.

    Alternativ auf eine Reduzierung der Versicherungsleistung setzen zu können, macht es aus meiner Sicht nicht besser.

     

    Natürlich können auch bei der klassischen Kalkulation die Beiträge in Richtung Tarifbeitrag steigen. Dies ist immerhin vor nicht allzu langer Zeit bei der BU-Versicherung der WWK passiert. Und auch die Hanse Merkur hat diesen Schritt schon mehrfach bei ihren bestehenden Kunden durchgeführt.

     

    Und natürlich kann man nun entgegnen, dass das Jahr 2022 durch Krieg und hohe Inflation nun auch nicht zu den besten Börsen Jahren gehört. Genau deswegen habe ich ein weiteres Beispiel von einem unserer Kunden.

     

    Wieder eine Schwere Krankheiten Vorsorge. Dieses Mal von der Canada Life.

    Diese Erhöhung erfolgte im Januar 2021, also in einer eigentlich sehr guten Börsenphase, und betrug auf den Beitrag gerechnet nahezu 10 %!

    Insgesamt ist die Kalkulation auf Fondsbasis gerade mit zunehmendem Alter eine relativ unzuverlässige Wahl.

    Mein Fazit zur Helvetia Berufsunfähigkeitsversicherung

    Keine Empfehlung im Preis-Leistungs-Vergleich

    Der Preisvergleich in einer Auswahl meiner Zielgruppen zeigt, dass die normale SBU dieses Versicherers nicht ansatzweise mit der leistungstechnisch stärkeren Konkurrenz mithalten kann.

    Der Tarif Clever Protect hingegen kann immerhin preislich bei Kundinnen und Kunden bis zum 30. Lebensjahr eine Rolle spielen. Danach wird auch dieser zunehmend unattraktiver.

    Rein auf den Preis bezogen.

    Auch kann ich weder die Auszeichnung mit dem Innovationspreis, noch die als “Tarif des Monats” nachvollziehen. Alleine deswegen schon, weil bereits die oben genannten Versicherer Canada Life und Gothaer vergleichbare Konzepte auf dem Markt haben. Zudem gibt es bei den fondsgebundenen Kalkulationen viele Beispiele dafür, dass diese gar nicht so gut performen, wie die Versicherer dieses in ihren Werbeprospekten gerne schreiben.

    In der Kombination mit den Versicherungsbedingungen ist die Helvetia Berufsunfähigkeitsversicherung jedoch weder in der SBU, noch in der BU Clever Protect eine Empfehlung wert.

    Da gibt es sehr gute Lösungen, die sowohl preislich wie auch von den Leistungen erheblich besser zur Absicherung von Berufsunfähigkeit sind.

    Statement der Helvetia zum BU-Profi Test und meine Antwort darauf

    Ein kontroverser Dialog über Qualität, Zielgruppen und Standards

    Zum BU-Profi Test der Helvetia BU hat das Onlinemagazin DAS INVESTMENT einen Beitrag veröffentlicht. Schön finde ich, dass auch die Helvetia auf meine Kritik eingegangen ist und ebenfalls in DAS INVESTMENT eine Stellungnahme dazu abgegeben hat.

    Natürlich hätte es mich gewundert, wenn der Produktmanager des Versicherers, Jens Patze, mir uneingeschränkt recht gibt. Aus seiner Sicht müssen die Punkte anders liegen.

    Zum Beispiel hat die fondsgebundene Variante der Helvetia BU selbstverständlich eine eigene Zielgruppe, für die es Vorteile geben kann. Dies ändert jedoch nichts an den Fakten, dass die Helvetia im Vergleich zu bedingungsseitig stärkeren BU-Tarifen mit klassischer Kalkulation in den meisten Fällen teurer oder zumindest nicht günstiger ist und dass die fondsgebundene Kalkulation auch deutlich nach hinten losgehen kann.

    Mehr Einsicht hätte ich mir jedoch bei der Kritik zur Arztanordnungsklausel gewünscht. Das Argument „unsere Klausel entspricht einem gehobenen (woran macht er das fest?) Standard großer Marktteilnehmer“ klingt gut, ist aber wertlos. Denn, nur weil die eigene Klausel dem Standard entspricht ist sie nicht gut. Der Standard in der Tierhaltung ist weder gut für die Tiere, noch von der Fleischqualität (Futter etc.) vergleichbar mit der Bio-Tierhaltung.

    Mehrheit und Standard sind eben kein Synonym für GUTE Qualität!

    Die Aussage es gäbe bisher keine Rechtsstreitigkeiten, sagt ebenfalls nichts aus. Zum einen, weil ein Blick in die Vergangenheit bei einem Vertrag mit 30, 40 oder mehr Jahren Laufzeit wertlos ist und zum anderen, da nicht jeder Kunde gleich vor Gericht zieht.

    Wenn die Helvetia allerdings der Meinung ist, dass ihre Klausel die Kundinnen und Kunden nicht benachteiligt, dann könnte man die Klausel auch einfach entschärfen um so für Klarheit zu sorgen.

    Über den Autor

    Guido Lehberg

    Geschäftsführer 

    DER BU-Profi

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    Guido Lehberg

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